Mittwoch, 14. Januar 2009

Politisch korrekt oder opportunistisch?

Eine Nachricht flattert durch den Blätterwald: Tchibo und Esso haben ihre gemeinsame Werbeaktion gestoppt, weil ihnen der beabsichtigte Slogan "Jedem den Seinen" (auf Kaffee bezogen) dann doch seltsam anrüchig erschien... Er gemahne zu sehr an den Spruch "Jedem das Seine", den die Nationalsozialisten in den Konzentrationslagern verwendet hatten, um Juden und andere Inhaftierte zu verhöhnen.

Man will niemandem zu nahe treten und fürchtet, die Befindlichkeiten Betroffener könnten verletzt werden. So weit, so gut. Doch immerhin ist der genannte Aphorismus keine Erfindung Nazi-Deutschlands, sondern stammt vom römischen Feldherrn und Schriftsteller Cato. Er existierte also lange, bevor er so zynisch zweckentfremdet wurde, und hat trotzdem nichts von seiner Gültigkeit verloren.

Muß ein Ausspruch - moralisch - indiziert werden, weil er von Unwürdigen benutzt und beschmutzt worden ist?

Ich glaube nicht.

Wider die Selbstzensur!

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