Freitag, 30. Januar 2009

Raketenschild, grammatisch

Meine lieben Freunde von mdr info erfreuen mich wieder durch Zurschaustellung Ihrer Unkenntnis: *"das Raketenschild" wird da gesagt, wo es "der Raketenschild" heißen müßte!

Habt Ihr noch niemals die Redewendung "jdn. auf den Schild heben" gehört?

"Schild" ist homonym, hat also trotz gleicher Lautung zwei verschiedene Bedeutungen:

Schild I [n.] Tafel, Platte mit Aufschrift oder Bild (als Erkennungszeichen, Warntafel o. Ä.; Verkehrs~, Hinweis~, Wirtshaus~) II [m.] 1 am Arm getragene Platte als Schutz

Quelle: Der kleine Wahrig. Bertelsmann Wörterbuch. Wörterbuch der deutschen Sprache. Hrsg. von Wahrig, G. u. Wahrig-Burfeind, R. Völlig neu bearb. Ausg. Bertelsmann Lexikon Institut, 2002.

Ein "Raketenabwehrschild" sollte demnach recht eindeutig der Kategorie "Platte als Schutz" zuzuordnen sein, wenngleich in übertragener Bedeutung. Seine Aufgabe besteht vorgeblich darin, Europa vor Raketenangriffen abzuschirmen.

Vielen Dank, lieber öffentlich-rechtlicher Rundfunk, daß Du Deinem Bildungsauftrag so wunderbar nachkommst ... Oder hast Du am Ende gar keinen solchen?

Ein Schildbürgerstreich zur Abendstunde

Sonntag, 25. Januar 2009

Plus ist tot!

Warum verändert sich eigentlich immer alles zum Schlechten? Aus Plus wird Netto, und meine Lieblingsprodukte bleiben auf der Strecke.

Ja, ich bin erzkonservativ und scheue Neuerungen.

Was aber auch kein Wunder ist, wenn man sich die Resultate betrachtet.

Mittwoch, 14. Januar 2009

Politisch korrekt oder opportunistisch?

Eine Nachricht flattert durch den Blätterwald: Tchibo und Esso haben ihre gemeinsame Werbeaktion gestoppt, weil ihnen der beabsichtigte Slogan "Jedem den Seinen" (auf Kaffee bezogen) dann doch seltsam anrüchig erschien... Er gemahne zu sehr an den Spruch "Jedem das Seine", den die Nationalsozialisten in den Konzentrationslagern verwendet hatten, um Juden und andere Inhaftierte zu verhöhnen.

Man will niemandem zu nahe treten und fürchtet, die Befindlichkeiten Betroffener könnten verletzt werden. So weit, so gut. Doch immerhin ist der genannte Aphorismus keine Erfindung Nazi-Deutschlands, sondern stammt vom römischen Feldherrn und Schriftsteller Cato. Er existierte also lange, bevor er so zynisch zweckentfremdet wurde, und hat trotzdem nichts von seiner Gültigkeit verloren.

Muß ein Ausspruch - moralisch - indiziert werden, weil er von Unwürdigen benutzt und beschmutzt worden ist?

Ich glaube nicht.

Wider die Selbstzensur!