Mittwoch, 8. Oktober 2008

Unkenrufe...

Ich kann es nicht mehr hören: jeden Tag neue Hiobsbotschaften von der Börsenfront. Dax im Keller, Nikkei-Index ebenso, Banken kurz vor der Pleite.

Und als würde das nicht reichen, die mediale Panikmache: "Steht uns eine neue Weltwirtschaftskrise bevor?" Der Goldpreis steige stetig. "Verkaufen Sie Ihre Aktien und Fondsanteile!" Jeder vierte Deutsche habe bei seiner Bank angerufen, um zu erfragen, ob seine Ersparnisse sicher seien. Was will man uns damit bedeuten? "Ihr anderen drei sorgt Euch wohl nicht um Euer Geld, daß Ihr nicht anruft?"

Vielleicht haben auch drei von vier Deutschen kein oder zumindest nicht genügend Spargeld, als daß Befürchtungen darum sich lohnten? Oder werden von anderen, viel profaneren Sachverhalten in Beschlag genommen, zum Beispiel der Frage, wovon die Heizkosten für den Winter zu bestreiten seien? Spätestens, wenn die Rechnung für den gefüllten Gas- oder Öltank ins Haus flattert, hat sich das Thema "Geld auf dem Sparkonto" ohnehin erledigt.

Und überhaupt: Ca. 90% der deutschen Unternehmen seien nicht-börsennotierte Mittelständler. Die nach Expertenmeinung über ausreichend Kapitaldeckung verfügen, um auch eine mittelfristige Verknappung von Krediten ohne Liquiditätsprobleme überstehen zu können. Zudem hielten nur rund 10% der Bevölkerung Aktien, weshalb auch die Berichterstattung von der Börse nur eine Minderheit tangieren müsse. Wie sagte Rudolf Dreßler so schön: "Die Börse hat nichts mit der realen Wirtschaft zu tun."

Wie beruhigend.

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