Donnerstag, 12. Juni 2008

Kühner Ast und Merte-Sacker?

Heute morgen sorgte ein MDR-info-Radiosprecher für Amüsement:

Er sprach zunächst von der Grünen-Politikerin "Kün-ast" und wenig später dann vom Fußballer Per "Merte-sacker". Da ist wohl offensichtlich die Silbengrenze etwas "verrutscht"... Vermutlich versuchte er, sich an den vermeintlichen Morphemgrenzen zu orientieren. Allerdings ist gerade bei Namen die Bedeutung der einzelnen Morpheme gegenwartssprachlich häufig verdunkelt und damit oft nur noch für Etymologen erschließbar.

Obwohl, bei "Mertesacker" liegt der Bezug zur landwirtschaftlichen Anbaufläche doch näher als zu einem ominösen Nomen agentis "xy-Sacker", oder?

Auch wenn ich mich ein wenig erheitere über diese Sprachpannen, sind mir solcherlei Schwierigkeiten keineswegs völlig fremd: Besonders bei der Artikulation von Ortsnamen des süddeutschen Raums stelle ich mir bisweilen die Frage nach der korrekten Silbengrenze. Beispiel gefällig? - Bitte schön: "Künzelsau"! Oder: "Neckarsulm". Bei letzterem erfuhr ich erst vor wenigen Wochen, daß es sich dabei nicht um einen in Neckarnähe gelegenen Ableger Ulms handelt. Oder falls doch, daß er jedenfalls nicht so ausgesprochen wird.

Was dem Ahnungslosen wahrhaft kompliziert erscheint, findet der Ortskundige einfach nur zum Schmunzeln... Wenn er sich nicht gar darüber verwundert, wie man überhaupt auf eine dermaßen abwegige Idee kommen konnte.

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