Mittwoch, 6. August 2008

"We Feed The World"

Habe gestern den vielzitierten und allseits diskutierten Film über industrialisierte Nahrungsmittelproduktion gesehen.

Keine Frage, ich fühle mich auf jeden Fall schuldig im Sinne der Anklage. Brasilianische Regenwälder werden abgeholzt, um unsere Hühner mit Sojafutter zu mästen. Engagierte Fischer werden von schwimmenden Fischfabriken ausgebootet, weil wir im Supermarkt nur die billigsten Lebensmittel kaufen.

Woran aber liegt das? Würden wir nicht alle nur noch Bio-Produkte wählen, wenn wir sie bezahlen könnten? Ist das eine bequeme Ausrede? Sollten wir nicht bereit sein, einen größeren Teil unseres Einkommens für Nahrung auszugeben? Und dafür auf andere Dinge zu verzichten?

Schlimm ist auch, daß es keine 100%ig richtige Lösung zu geben scheint. Kaufe ich Eier aus Körnerfütterung, rette ich damit den Regenwald und das Klima, vergifte aber eventuell mich selbst, weil der Boden mit Dioxin verseucht ist. Spende ich für hungernde Menschen in Afrika oder Südamerika, sichere ich deren Überleben, unterstütze jedoch zugleich skrupel- und gewissenlose Machthaber, die trotz hoher Staatseinkünfte aus dem Verkauf von Erdöl, Diamanten oder Zuckerrohr kein Geld für die notleidende Bevölkerung erübrigen.

Das ist auch eine sehr komfortable Entschuldigung: Weil ich die Welt nicht auf einen Schlag und in Gänze verbessern kann, tue ich lieber gar nichts! Ist es da noch verwunderlich, daß sich nichts ändert?

Wie lautet nun das Fazit? Was ist zu tun? - Jeder von uns entscheidet tagtäglich, was ihm wirklich wichtig ist.

Prioritäten lenken Leben.

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