Donnerstag, 17. Juli 2008

In The End...

Hallo, liebe Freunde, es gibt Neues von MDR info.

Heute vormittag ereignete sich bei meinem Lieblings-Radiosender doch tatsächlich etwas, das die Hoffnung nährt, es gäbe dort eine alles überwachende Kontrollinstanz zur Verhinderung der schlimmsten Sprachpannen.

Folgendes war passiert: In den 10-Uhr-Nachrichten vermeldete der Sprecher, Sachsen prüfe die Möglichkeit einer Verfassungsklage gegen die Gesundheitsreform der Bundesregierung. Hierauf wurde der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich mit den Worten zitiert, "im Endeffekt" [sic!] drohten der sächsischen Bevölkerung dadurch finanzielle Umverteilungen = Einbußen in Höhe von 300 Millionen Euro.

So ich das vernommen, graute es mir gar sehr. War es nun schon so weit gekommen, daß man selbst im öffentlich-rechtlichen, mithin gebührenfinanzierten Rundfunk mit derlei Schwachheiten konfrontiert wurde? Schwanken zwischen Kopfschütteln und blankem Entsetzen.

Eine halbe Stunde später, der Puls hatte sich wieder beruhigt, die 10.30-Uhr-Nachrichten: Dieselbe Meldung, Warten auf die betreffende Stelle, doch siehe da! - "schlußendlich" sagt der Nachrichtenmann. Zeichen und Wunder, ungläubiges Staunen. Hat da etwa jemand interveniert? Ein wackerer Radiohörer, der zum Telefonhörer griff? Ein aufmerksamer Chefredakteur, der seinen Pflichten Genüge tat? - Ich weiß es nicht, werd' es wohl auch nie erfahren.

Und doch, schön war's. Zu wissen, man ist nicht allein. Es gibt noch andere, die sich daran stören. Großartig!

Wen kümmert's da, daß "schlußendlich" eigentlich auch nicht der korrekte Ausdruck war? Ist es doch als landschaftlich markiert. Neutral und unverfänglich hätte es demnach heißen müssen: "letztendlich". Ganz schlicht und einfach.

Übrigens: Welche Worte Stanislaw Tillich nun ursprünglich gewählt hatte, entzieht sich meiner Kenntnis.

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