Sonntag, 19. Juli 2009

DDR-Retrospektive bei MDR info, fortgesetzt

So, so: "Ab Mitte der 80er Jahre waren DDR-Produkte international immer weniger konkurrenzfähig ..."

Aha, diese Feststellung verwundert angesichts der Tatsache, daß beispielsweise bundesdeutsche Versandhändler ihre Kunden bis zur Wiedervereinigung mit Kleidung aus dem Osten belieferten. Allzu minderwertig können die produzierten Waren also nicht gewesen sein. Sonst hätte sie in der BRD sicher niemand haben wollen, oder?

Aber nicht nur die Erzeugnisse der DDR waren im Westen gefragt, nein, auch ihre Bürger durften sich als billige Arbeitskräfte auf dem Bau verdingen. Die Radiosprecherin kommt nicht umhin, es selbst zuzugeben: "Gern erteilten westdeutsche Bauunternehmen Aufträge an Ostfirmen."

Ist es bloß subjektive Annahme, oder möchte man durch solche Beiträge beim Hörer den Eindruck erwecken, die DDR habe nichts Gutes hervorgebracht - egal, auf welchem Gebiet? Und daher ihren Untergang verdient und selbst herbeigeführt?

Eine etwas differenziertere Berichterstattung wäre wünschenswert.

DDR-Retrospektive im öffentlich-rechtlichen Hörfunk

Sarkastisch gefärbter Programmhinweis bei mdr info: "Am Mittwoch geht es um Sportfeste in der DDR - also um organisierte Lebensfreude ..."

Hm, liebe Freunde - besser organisierte Lebensfreude als gar keine!

Nicht wahr?

Sonntag, 5. Juli 2009

Zynismus pur ...

Schlimm genug, dass letzte Woche ein Angeklagter in einem Dresdner Gerichtssaal eine Zeugin erstechen konnte.

Doch der Gipfel war die Zurückweisung jeglicher Verantwortung durch den Sprecher der Staatsanwaltschaft: "Wenn ein Angeklagter eine Zeugin wirklich töten will, dann läßt sich das nicht verhindern", sagte er.

Es gibt also keine Möglichkeit, potentielle Attentäter von ihren mörderischen Plänen abzuhalten? Und damit ist die Sache erledigt?

Wozu aber werden Politiker und Prominente von Personenschützern begleitet?

Oder gilt für die Masse am Ende doch nur: Bürger zweiter Klasse?