Montag, 25. August 2008

Kaukasus II

So so, der russische Föderationsrat hat für die Unabhängigkeit Abchasiens und Südossetiens votiert.

Und was ist mit Tschetschenien?

Mittwoch, 20. August 2008

Spielball Kaukasus

Ist den am Georgien-Konflikt beteiligten "Großmächten" eigentlich klar, wie inkonsequent ihre Positionen sind?

USA und EU befürworten die Erhaltung der territorialen Integrität Georgiens, einschließlich aller abtrünnigen Gebiete. Die Russen hingegen machen sich für die Souveränität Südossetiens stark.

Im Hinblick auf das Kosovo nehmen die Konfliktparteien seltsamerweise eine konträre Haltung ein: Hier fordert Rußland bis heute, die Einheit Serbiens solle gewahrt bzw. wiederhergestellt werden, während US-Amerikaner und Rest-Europäer entschieden für die Autonomie des kleinen Balkanlandes eintreten.

Was lernen wir daraus? - Politik wird nicht von Prinzipien und unumstößlichen Überzeugungen gelenkt, sondern einzig von kalkulierten Interessen und persönlichem Vorteil.

Nichts Neues also.

Freitag, 15. August 2008

Informationsdefizit

Heute eine Frage zum Georgien-Konflikt:

Warum kann niemand sagen, wer nun eigentlich schuld ist am Ausbruch der kriegerischen Auseinandersetzungen auf dem Balkan?

- Das läßt sich nicht so leicht beantworten.
- Natürlich, da ist zum einen Rußland mit seinem neu erwachten Großmachtdenken, das die Eigenständigkeit Georgiens nicht akzeptieren will und deshalb die nach Autonomie strebenden Regionen Südossetien und Abchasien nur zu gern unterstützt. Auf der anderen Seite stehen die USA, die Anfang der Neunziger Jahre mitgeholfen haben, Georgien als unabhängigen Staat zu installieren, um für das aserbaidschanische Erdöl einen Korridor zum Schwarzen Meer zu schaffen. Und schließlich, mittendrin, befinden sich Georgien und seine abtrünnigen Provinzen, von konträren Interessen getrieben.

All dies ist bekannt.

Aber wer hat nun die derzeitige Eskalation herbeigeführt? Die Georgier, weil sie, wie die Russen behaupten, "ethnische Säuberungen" in Südossetien durchführten? Oder die Russen, indem sie sich in innergeorgische Angelegenheiten einmischten und versuchen, die georgische Regierung zu stürzen oder zumindest zu destabilisieren? Wer ist Aggressor und wer ist Opfer? Sind die Russen vielleicht doch die edlen Ritter, die den bedrängten Südosseten zu Hilfe eilen? Oder darf dies nicht wahr sein, weil die USA das Gegenteil verlautbaren?

Wo ist der neutrale Berichterstatter, der uns Aufklärung bringt?

Mittwoch, 6. August 2008

Bad News

Hurra, unsere Atomkraftwerke sollen noch weitere 14 Jahre am Netz bleiben!

Danke, Atomlobby, prima eingefädelt! Warum auch auf alternative Energien setzen? Wo wir doch sowieso schon eine erhöhte Uran-Konzentration im Trinkwasser haben? Spielt es da überhaupt noch eine Rolle, ob das Gift nun aus der Luft oder dem Boden kommt?

Ist doch ohnehin alles verseucht, möchte man meinen...

Alles ist vergiftet.

"We Feed The World"

Habe gestern den vielzitierten und allseits diskutierten Film über industrialisierte Nahrungsmittelproduktion gesehen.

Keine Frage, ich fühle mich auf jeden Fall schuldig im Sinne der Anklage. Brasilianische Regenwälder werden abgeholzt, um unsere Hühner mit Sojafutter zu mästen. Engagierte Fischer werden von schwimmenden Fischfabriken ausgebootet, weil wir im Supermarkt nur die billigsten Lebensmittel kaufen.

Woran aber liegt das? Würden wir nicht alle nur noch Bio-Produkte wählen, wenn wir sie bezahlen könnten? Ist das eine bequeme Ausrede? Sollten wir nicht bereit sein, einen größeren Teil unseres Einkommens für Nahrung auszugeben? Und dafür auf andere Dinge zu verzichten?

Schlimm ist auch, daß es keine 100%ig richtige Lösung zu geben scheint. Kaufe ich Eier aus Körnerfütterung, rette ich damit den Regenwald und das Klima, vergifte aber eventuell mich selbst, weil der Boden mit Dioxin verseucht ist. Spende ich für hungernde Menschen in Afrika oder Südamerika, sichere ich deren Überleben, unterstütze jedoch zugleich skrupel- und gewissenlose Machthaber, die trotz hoher Staatseinkünfte aus dem Verkauf von Erdöl, Diamanten oder Zuckerrohr kein Geld für die notleidende Bevölkerung erübrigen.

Das ist auch eine sehr komfortable Entschuldigung: Weil ich die Welt nicht auf einen Schlag und in Gänze verbessern kann, tue ich lieber gar nichts! Ist es da noch verwunderlich, daß sich nichts ändert?

Wie lautet nun das Fazit? Was ist zu tun? - Jeder von uns entscheidet tagtäglich, was ihm wirklich wichtig ist.

Prioritäten lenken Leben.

Freitag, 1. August 2008

Nachtrag: Pressefreiheit

Wer hätte das gedacht: China hat nach Protesten die Zensur im Pressezentrum der Olympia-Stadt Peking gelockert!

- Danke, geht doch! Empörung und Entrüstung sind also keineswegs vergebens. Die chinesische Regierung verlangt es nach öffentlicher Akzeptanz und Anerkennung. Das sollte sich die internationale Staatengemeinschaft zunutze machen. Und nicht davor zurückschrecken, Kritik zu äußern. Übrigens nicht nur im Umgang mit China.

Hoffen wir für die Zukunft das Beste.